Übersicht: Tipps, Tricks und Tutorials im Vektorgarten
Produkttest bei Saal-Digital: Wandbilder
Ich bin neugierig und teste auch für »Creative Aktuell« gerne Druckereien und Druckprodukte aus, die ich vorher noch nicht kannte. Und so kam mir das Angebot von Saal Digital, dort Produkttester für Wandbild-Produkte zu werden, gerade recht. Wandbilder heißt konkret: Druck auf Alu-Dibond, Hartschaumplatte, Acrylglas, Fotoleinwand, etc. Dafür gab es einen Gutschein von 50 Euro, der nach Belieben aufgeteilt werden konnte. Mehrkosten würde ich dann selbst zahlen.
Der Bestellvorgang
Das Ganze hörte sich einfach an: Onlineshop aufrufen, Produkte aussuchen, Größe eingeben, bestellen, auf das Ergebnis warten. Hab ich so schon dutzendmal gemacht, keine große Schwierigkeit. Um es gleich vorab zu sagen: es ging leider einiges schief, aber dazu später mehr.
Onlineanbieter wenden sich immer an breite Kundenkreise vom Anfänger bis zum Profi. Die Profis mit den nötigen Informationen zu versorgen und die Anfänger dabei nicht zu verlieren, ist die große Kunst. Die Navigation durch die notwendigen Anleitungen zur Datenaufbereitung finde ich ein wenig chaotisch. Der Hinweis, dass die ICC-Profile nur zur Ansicht, nicht zum Konvertieren gedacht sind, ist beim Download ein wenig außerhalb des Blickfelds und im »Profibereich« sowie in den »Tutorials« findet man eher Anleitungen für Fotobücher. Gerade als Profi bevorzuge ich eine klare Ansage, wie Daten anzuliefern sind, denn das ist tatsächlich bei jeder Druckerei anders. Diese Anleitungen sollten schnell zu finden sein.
Bei Saal Digital gibt es zwei Möglichkeiten, zu bestellen: direkt auf der Website oder mit einer eigenen Software. Ich mag eigentlich keine Software installieren, nur um online etwas zu bestellen und meide den Download daher wo immer möglich. Leider ist es mir nicht gelungen, im Onlineshop die Größe der Wandbilder von der Voreinstellung auf eigene Werte umzustellen.
Abbildung: Nur eine weitere Merkwürdigkeit im Online-Shop: unterschiedliche Preise für dasselbe Produkt in derselben Größe.
Also: doch die Software runterladen und installieren. Darin war es dann kein Problem. Die Preise wurden berechnet, meine Daten in die Software geladen. Die Software meldet dann, ob die Auflösung für das gewünschte Produkt und Format ausreicht.
Ich habe zwei Motive in ca. 20 x 30 cm bestellt: einen Druck auf Acrylglas und ein Alu-Dibond-Butlerfinish. Die Bestellbestätigung kam unverzüglich, sodass ich beruhigt warten konnte. Auch die Versandbestätigung ließ nicht lange auf sich warten.
Die Lieferung
Dann die große Überraschung als ein sehr großes Paket geliefert wurde. Ich hatte bereits andere Testberichte gelesen und wusste, dass die Drucke sehr sorgfältig verpackt sind, habe mir also noch keine Gedanken gemacht. Nach dem Öffnen musste ich dann aber feststellen, dass die Lieferung nicht für mich war und habe sie auch gar nicht weiter ausgepackt. Telefonat mit dem Kundenservice, der nach kurzer Wartezeit zur Verfügung stand.
Der Tausch ließ sich nicht zurückverfolgen und mein Auftrag wurde erneut produziert. Das Paket war mit seinen ca. 80 x 50 cm nicht wirklich für einen Transport zur Postfiliale geeignet, daher hat Saal Digital eine Abholung organisiert. Leider mit Wochenende dazwischen.
Sollte nicht passieren, aber Shit happens. Jemand anders hat jetzt vielleicht mein London-Bild an der Wand. Bitte melde Dich, wenn es Dir gefällt!
Nach ein paar weiteren Tagen die nächste Versandbestätigung und ich konnte mich wieder freuen. Das nächste Paket war dann eindeutig für mich. Gut verpackt und fest auf starken Trägerplatten eingeschweißt kamen meine beiden Ausdrucke.
Abbildung: Acrylglas-Druck unter seiner Schutzfolie
Der Acrylglas-Druck einwandfrei, der Alu-Dibond-Druck hatte allerdings einen Riss oder Sprung in der rückseitigen Platte. Das kann nicht beim Transport passiert sein.
Abbildung: Der noch eingeschweißte Alu-Dibond-Druck. Die Pappe ist unbeschädigt. Das ist also nicht auf dem Postweg passiert.
Noch ein Telefonat mit dem Kundenservice. Und auch hier ein Neudruck, der ein paar Tage später ankam. Er war dann einwandfrei. Nur am Rand waren etliche Folienrückstände, die sich zwar herunterwischen lassen, bei der ersten Lieferung allerdings bereits entfernt waren.
Abbildung: Sieht lediglich unsauber aus und lässt sich entfernen.
Bei all diesen Umständen war Saal Digital professionell, freundlich und kulant. Es gab keine großen Diskussionen, nachdem ich Fotobelege eingesandt habe. Zum Glück hatte ich überhaupt keine Eile bei dieser Produktion, anderenfalls könnten die entstandenen Verzögerungen aber auch eine Galerieeröffnung oder einen Geburtstag ruinieren.
Wie sind die Bilder geworden?
Der Acrylglas-Druck ist ein sehr leuchtendes Motiv, bei dem bereits in der Vorschau mit dem Saal-Digital-Farbprofil zu erkennen war, dass es nicht ganz so leuchtend aus dem Druck kommen würde.
Abbildung: Originalmotiv (links), in das Saal-Digital-Profil umgewandelt (rechts)
Ich hatte nicht viel Zeit, um Korrekturen durchzuführen und es einfach drauf ankommen lassen. Der Ausdruck entspricht der Druckvorschau ziemlich gut. Nächstes Mal also lieber korrigieren. Die vielen technischen Verläufe dieses Motivs sind jedoch gut umgesetzt, keine Stufen.
Abbildung: Verläufe im Acrylglas-Druck
Unter Alu-Dibond-Butlerfinish konnte ich mir nicht soviel vorstellen, habe aber ein Motiv gewählt, das den Beschreibungen auf der Website entsprach - also mit viel Weißanteil.
Abbildung: Ausschnitt aus der Druckdatei (Ansicht in 100%)
Und es passt sehr gut. Dieses Motiv enthält viele feine Linien und andere Details, die präzise umgesetzt wurden.
Abbildung: Alu-Dibond-Druck
Der Alu-Effekt passt ebenfalls.
Abbildung: Alu-Dibond-Butlerfinish-Effekt
Übrigens: Einen Workshop zur Erstellung der beiden Bildmotive finden Sie in »Creative Aktuell« Ausgabe 3 (London-Motiv) und der demnächst erscheinenden Ausgabe 7 (San Francisco-Motiv).
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